Werwölfe

Historisch Belegte Vorkommnisse

Praeludium

Um den Mythos des Werwolfs, des loup-garou oder auch Kveldulfr genannt, haben sich im Laufe der Jahrhunderte viele Geschichten angesammelt. Viele von ihnen entspringen offensichtlich der Fiktion. Hier seien die Werwolfstories der Moderne als Beispiel genannt, obwohl sich hier auch zahlreiche Geschichten aus vergangenen Zeitepochen finden werden. Einige gehören der großen Menge der Halbwahrheiten an und andere wiederum beruhen auf wahren Begebenheiten. Der letzteren Gruppe wollen wir uns im Folgenden widmen.

Alleine zwischen 1620 und 1730 a.d. wurden mehr als 30.000 Werwolffälle gemeldet. Die meisten von ihnen mögen der Intrige entsprungen sein und dienten als Zweck der Entledigung eines unliebsamen Nachbars oder eines Nebenbuhlers. Schließlich waren die Recherchen äußerst stümperhaft durchgeführt worden und die Testmethoden sehr zweifelhaft. De facto stand das Ergebnis bereits vor der Untersuchung fest. Wer nicht von vorneherein geständig war, wurde gefoltert, bis er die Antworten auf die Fragen der Richtenden gab, die sie von ihm erwarteten. Als "Beweis" für eine rechtsmäßige Verurteilung dienten das von dem Angeklagten abgepreßte Geständnißs und Hinweise auf Gaben des Teufels wie Salben, Gürtel, usw., die eine Metamorphose initiieren konnten. dass diese angeblichen Beweise dem Gericht nicht mehr zur Verfügung gestellt werden konnten, wurde damit erklärt, dass der Teufel sie wieder an sich genommen hätte und man sich ihrer nicht mehr habhaft gemacht haben konnte.
Häufig zog ein Werwolfprozeß weitere nach sich, denn oft gaben die Angeklagten bei der Folter Namen weiterer "Werwölfe" preis, die ihrerseits bei ihrer peinlichen Befragung Namen verrieten. Dies erklärt auch die unglaublich große Anzahl von über 30.000 Werwolfprozessen, die in einer Zeitspanne von ca. 110 Jahren abgehalten worden sind.
Einige der dokumentierten Werwolfprozesse möchte ich hier aufführen.


Nachfolgend möchte ich hier schon zwei Fälle anreißen:

Seperator

Rés Jean Grenier

Um 1603 stellte sich der 14 Jahre alte Schafshirte Jean Grenier den Behörden und gab freimütig zu, 50 Kinder ermordet zu haben. Ein Nachbar habe ihn dem "Lord des Waldes" vorgestellt, der ihm eine Salbe und ein Wolfsfell gab. Er brachte den Gerichtssaal zum Lachen. Das Gericht bescheinigte ihm eine niedrige Intelligenz und schickte ihn in ein Kloster, wo er völlig stumpfsinnig wurde.

Seperator

Rés Peter Stump

Auch Massenmördern in "gewöhnlicher Menschengestalt" sagte man nach, dass sie Werwölfe seien. Exemplarisch hierfür ist der Fall des Peter Stump, der sich in Bedburg bei Köln um 1590 zutrug. Stump wurde angeklagt, sich in einen Wolf verwandelt zu haben, mindestens zwei Männer, zwei schwangere Frauen, sowie dreizehn Kinder gefressen, als auch mit seiner Tochter Inzest betrieben zu haben.

1589 gestand Peter Stump aus Bedburg bei Köln vor Gericht, zwanzig Jahre lang eine teuflische Succube als Beischläferin gehabt zu haben. Diese habe ihm einen Gürtel geschenkt, mit dem er sich, sobald er ihn anlegte, in einen Werwolf verwandeln konnte. In dieser Gestalt habe er fünfzehn Knaben, zwei Weiber und einen Mann erwürgt, jedoch jeweils nur das Gehirn von ihnen gegessen.
Stump wurde gerädert und fürchterlich gefoltert. Man riß ihn mit Kneifzangen in Stücke, flocht ihn aufs Rad und enthauptete ihn, bevor sein kopfloser Leichnam verbrannte wurde. Für den Fall, dass man etwas ausgelassen hatte, wurden seine Geliebte und seine Tochter gleich mit verbrannt.

Claw Claw